Die Staatsbezeichnung spiegelt im Allgemeinen die Staatsform wider.
An der Staatsbezeichnung kann man die Bestrebungen und Wünsche der Bevölkerung, die historische Tradition und den sozio-politischen Charakter des betreffenden Landes erkennen. Der Staatsname ‚„Joson“, der erste Staat Koreas im Altertum, der Anfang des 30. Jahrhunderts vor unserer Zeitrechnung von Tangun gegründet wurde (um von dem im Mittelalter existierten Joson zu unterscheiden, wird er Kojoson [Alt-Joson] genannt), war die Bezeichnung des Landes, das erstmalig in der koreanischen Geschichte auftrat.
Auf der Grundlage der historischen Tatsachen, dass Tangun als wirklich existierte Person nachgewiesen wurde, wurde in Wissenschaftskreisen in neuer Weise erhellt, dass die Staatsbezeichnung „Joson“ den Sinn hat, Joson sei Land der aufgehen den Sonne im Osten.
Anfang des 3. Jahrhunderts v. u. Z. entstand in Korea Koguryo, der erste Feudalstaat, als Nachfolgestaat des Sklavenhalterstaates. Koguryo, der von 277 v. u. Z. bis 668 u. Z. bestand, bildete mit Paekje und Silla die Drei Reiche.
Koguryo erreichte als Feudalstaat, der von den Drei Reichen am frühesten gegründet wurde, auf vielen Gebieten, darunter in Politik, Wirtschaft und Kultur, rapide Entwicklung und machte sich als ein mächtiges Land im Osten einen Namen.
Die Staatsbezeichnung „Koguryo“ fand ihre Fortsetzung in „Koryo“, Namen des ersten vereinigten Staates in Korea, und wurde weltweit bekannt.
Koryo existierte als Feudalstaat von Anfang des 10. Jahrhunderts bis Ende des 14. Jahrhunderts und war der erste vereinigte Staat in der Geschichte Koreas. Sein Name wurde mit der Entwicklung der Wirtschaft und Kultur vielen Ländern des Ostens und Europas bekannt. Die Koryo-Dynastie, die nahezu 500 Jahre existierte, ging 1392 unter und eine neue Dynastie wurde ins Leben gerufen. Mit der Errichtung der Joson-Feudaldynastie vollzogen sich zwar große soziale Umwälzungen, aber die neue Dynastie konnte nicht sofort einen Entwurf zur Umänderung des Staatsnamens unterbreiten und trug daher weiterhin die frühere Staatsbezeichnung Koryo.
Im November jenes Jahres, erst nach gewisser Festigung ihrer Machtbasis, warf die neue Feudaldynastie die Frage der Umbenennung des Staatsnamens auf, gab dem neuen Staat den Namen „Joson“ und verkündete im Februar des darauf folgenden Jahres offiziell „Joson“ als Staatsnamen.
Die Regierung der Joson-Feudaldynastie benannte 1897 den seit 1392 bezeichneten Staatsnamen in „Taehan Jeguk“ (Kaiserreich Korea) um und proklamierte es dem In- und Ausland.
Die Staatsbezeichnung, die in den nahezu 500 Jahren kein einziges Mal geändert wurde, musste zu einer Zeit, in der eine neue Dynastie nicht gebildet wurde, gewechselt werden. Das rührte davon her, dass Ende des 19. Jahrhunderts in Korea der Prozess des Zusammenbruchs der Feudalordnung rasch verlief und so sich die feudale Herrschaftsordnung aufs Äußerste lockerte, zugleich ein erbitterter Konkurrenzkampf der imperialistischen Mächte um Kolonisierung Koreas entbrannte und dadurch die Staatsbezeichnung Souveränität des Landes erbarmungslos verletzt wurde.
Der Staatsbezeichnung „Kaiserreich Korea“ lag nicht die „historische Notwendigkeit“, sondern eher der kriecherische Standpunkt der Feudalherren, ein Nachbarland nachzuahmen und ihm nachzuleben, tief zugrunde. Die Feudalherren setzten in die neu festgelegte Staatsbezeichnung viel Hoffnungen und Erwartungen, aber das war lediglich Namenswechsel, konnte die Erschöpfung des untergehenden Feudalstaates nicht verhindern. Das „Kaiserreich Korea“ sank zu einer Kolonie des japanischen Imperialismus herab und wurde sogar seines Namens beraubt.
Anfang August 1948 wurde auf einer Sitzung des Präsidiums des ZK der Partei der Arbeit Nordkoreas im Zusammenhang mit der Gründung der Republik die Frage der Staatsbezeichnung erörtert.
Auf der Sitzung wurde es beschlossen, das Land als die ‚„‚Joson Minjujuui Inmin Konghwaguk“ (Demokratische Volksrepublik Korea) zu bezeichnen.
Am 9. September 1948 wurde die DVR Korea gegründet. So konnte sich das koreanische Volk endlich einer würdevollen und stolzen Staatsbezeichnung erfreuen. Die Staatsbezeichnung „Joson Minjujuui Inmin Konghwaguk“ hat einen tiefen Sinn.
Was zuallererst Joson anbetrifft, existierten in der Geschichte Koreas, wie im Vorausgehenden erwähnt, Staatsgebilde wie z.B. Kojoson (Alt-Joson) und Joson-Feudaldynastie, die mit dem Namen „Joson“ auf der Beziehung der blutsverwandtschaftlichen und politischen Fortsetzung bestanden. Staatsbezeichnung Aber die Staatsbezeichnung „Joson‘ aus jener Zeit beinhaltete einen natürlichen Begriff. „Joson“ der Staatsbezeichnung ‚„Joson Minjujuui Inmin Konghwaguk“ bedeutet neues Korea, wo das Volk Herr des Landes wurde und alle Fragen des Landes mit seiner eigenen Kraft löst.
Der Ausdruck „Minjujuui‘“ (Demokratische) in der Staatsbezeichnung spiegelt den Wunsch des koreanischen Volkes nach Freiheit und Glück, die Wirklichkeit, in der das Land noch nicht vereinigt ist, die aktuelle Aufgabe und das Hauptziel der koreanischen Revolution wider.
Das Wort ‚„Inmin“ (Volk) bedeutet, dass das Volk zum Herrn des Staates und der Gesellschaft wird und alles ihm dient. Im Ausdruck „Minjujuui Inmin Konghwaguk“ (Demokratische Volksrepublik) ist die Staatsform Koreas zusammengefasst.
Das ist eine Form des Staatsaufbaus, die die oberste Gewalt des Staates auf die Volksvertretung, die den Willen der breiten Volksmassen verschiedenster Klassen und Schichten wie Arbeiter und Bauern repräsentiert, konzentrieren und die gesamte Staatsgewalt konsequent auf demokratische Weise realisieren lässt. Sie zeugt davon, dass die breiten Volksmassen verschiedenster Klassen und Schichten zu wahren Herren des Staates gemacht werden und der Staat zu einem demokratischen Staat aufgebaut wird, der den breiten Werktätigen dient.
Die DVRK ist ein wahrer Staat des Volkes, der den Volksmassen verschiedenster Klassen und Schichten nicht nur politische Freiheiten und Rechte, sondern auch ein glückliches materiellkulturelles Leben gewährt.