Jedes Land hat ein Wappentier, das die lange Geschichte, den vorzüglichen Charakter und die herausragende Fähigkeit seiner Nation widerspiegelt.
Zu solchen Wappentieren zählt auch der Hund. Seit Zehntausenden Jahren, also von der Altsteinzeit an, begannen die Menschen mit der Entwicklung der Menschheit zuallererst Hunde zu zähmen und nutzten sie Jahrtausende lang in ihrem Leben. In vielen Ländern wird der Hund heute als Wappentier ihres Staats festgelegt.
Der Hund ist ein kluges Tier. Er hat ausgeprägte Sinnesfunktionen wie z. B. Geruchssinn und Hörvermögen und scharfe Reißzähne, ist sehr schnell und vereint in sich Anhänglichkeit, Freundlichkeit und Tapferkeit. Seine Gebrauchszwecke erweitern sich auf verschiedene Bereiche, und zwar für Jagd, Wachdienst, Kämpfe, Verfolgung, Ermittlungen, Zierde, verschiedene Service, Wettkämpfe, Suchdienst, Ziehen von Lasten und Experimente.
In der Gegenwart, in der sich die moderne Zivilisation rapide entwickelt, wird der Hund in vielen Lebensbereichen der Menschen noch umfassender gebraucht, daher nimmt sein Gebrauchswert als Nutztier mit jedem Tag zu. Viele Länder wählen als ihr Wappentier die repräsentative Hundeart, die sich in langer Zeit an die Klima- und Bodenbedingungen des eigenen Landes angepasst und zum Leben ihrer Nation gewaltig beigetragen hat, und bemühen sich darum, ihre reine Rasse zu erhalten.
Der Nationalhund der DVRK ist Phungsan-Hund. Der Phungsan-Hund ist die einheimische Spezies, die von alters her den Koreanern vertraut ist. Sein Herkunftsort ist der Kim-Hyong-Gwon-Kreis (ehemaliger Kreis Phungsan) und sein Name rührt von diesem Ortsnamen her. Dieser Hund wurde weit bekannt, seit im Gebiet Phungsan antijapanische Freiwilligenabteilungen Kämpfe lieferten.
In den 1910er Jahren, als Korea des Landes beraubt wurde und leidgeprüfte Geschichte durchmachen musste, kämpften die antijapanischen Freiwilligenabteilungen mit der Waffe in der Hand gegen die Okkupation Koreas durch den japanischen Imperialismus und setzten dabei Phungsan-Hunde häufig für Gefechte, Wachdienst und Jagd ein.
Im April 1956 wurde der Phungsan-Hund als Naturdenkmal des Staates registriert. Der Phungsan-Hund ist ein typischer Jagdhund, der sich an die nördlichen Gebirgs- und Waldgebiete angepasst hat. Er ist im Allgemeinen zäh und tapfer. Seine hervorragende Fähigkeit zur Jagd ist mit keinen anderen Hunden vergleichbar. Der Phungsan-Hund ist einigermaßen intelligent.
Er verfügt über eine entwickelte Sinnesfunktion und Merkfähigkeit für bestimmte Objekte. Durch Dressur und Abrichtung kann er in gewissem Maße Worte und Handlungen des Menschen verstehen. Er erkennt insbesondere die Worte und Handlungen seines Herrn und reagiert auf dessen Anforderungen. Der Phungsan-Hund besitzt dank seiner Sinnesfunktion und Intelligenz auch die Fähigkeit dazu, von einem zig, ja auch Hunderte km entfernten Ort allein in seine Behausung zurückzukehren. Diese kluge Wesensart des Hundes kommt im Zusammenleben mit Menschen höher denn je zum Ausdruck.
Dieser Hund hat den Körperbau, der seine eigene Wesensart als Jagdhund entsprechend seinen morphologischen Merkmalen zeigen lässt.
Er hat einen großen und runden Kopf, der wie eine umgestülpte Kalebasse aussieht. Deshalb ist sein Hirn- volumen im Verhältnis zu seinem Körpergewicht größer als bei anderen Hundearten. Fachleute halten daher ihn für klug.
Er hat einen kurzen, aber dicken Hals und ist von mittelgroßem Wuchs, hat daher ein kleines Trägheitsmoment. Deshalb kann er sich leicht und schnell umwenden.
Seine Rückenlinie ist horizontal oder der Hinterteil seines Rumpfes ist höher als dessen Vorderteil, und seine Hinterbeine sind geradlinig. Daher kann er auch in den abschüssigen Berggegenden dem Wild sehr schnell nachjagen. Er hat eine stumpfe und kurze Schnauze, daher starke beißende Kraft.
Er zählt zu den mittelgroßen Hunden mit einem Körpergewicht von 20-30 kg und ist daher von angemessener Größe für die Jagd auf große wie auch kleine Tiere. Da aber in ihm aufgrund seiner wilden Wesensart, in den Gebirgsgebieten Wildtiere gejagt zu haben, noch instinktiv liberalistische Elemente verblieben sind, muss man ihm von jung an nach dem allgemeinen Dressurprinzip systematisch gute Gewohnheit anerziehen und ihn abrichten, damit er bei praktischer Jagd seine Fähigkeiten voll zur Entfaltung bringt. Die Phungsan-Hunde scheinen zwar in gewöhnlichen Zeiten unbändig zu sein, handeln aber bei Jagd miteinander ordnungsgemäß zusammen.
Die Jagdhunde wie der Phungsan-Hund können nur durch die Jagd ihre vortreffliche Fähigkeit und Wesensart zeigen. Der Phungsan-Hund folgt zu zweit oder dritt, ja auch im Rudel rastlos der Fährte des Wildes bergaufwärts und -abwärts und stürzt sich ohne Zaudern auf das Wild, sobald er es entdeckt hat, egal ob es ein Bär oder Wildschwein ist. Stößt er auf ein übermäßig großes Wildtier, greift er nicht ins Blaue hinein frontal an, sondern zieht bellend dessen Hinterbeine oder bewegt sich um das Wildtier, verfolgt seine Reaktion und lauert dabei auf eine Gelegenheit, den Gegner mit den Zähnen zu packen und zu Boden zu reißen.
Die Phungsan-Hunde legen bei der Jagd starken Gemeingeist an den Tag, weshalb sie auch große und tobende Raubtiere ohne weiteres bezwingen können. Wenn ein jagdbares Wild entdeckt ist, saust die Meute dem mutigen Leithund folgend pfeilschnell. Die Phungsan-Hunde kläffen wütig um Raubwild herum oder nehmen einen Nahkampf auf, indem sie ihm in die Beine und den Schwanz beißen, so ihm Furcht einjagen und ihn in Verwirrung bringen. Auch beim Kampf gegen Großwild lassen sie sich durch sein Gebrüll und seinen Widerstand nicht einschüchtern, trotzen ihm unverändert in Haltung und Blick, greifen ununterbrochen an, ohne ihm eine Atempause zu geben, und weichen niemals vor ihm zurück.
Erleiden sie im Kampf schwere Verletzungen, lassen sie diese außer aller Acht, und wenn sie auch völlig erschöpft sind, springen sie hartnäckig seinen Gegner an, ohne zuerst das Hasenpanier zu ergreifen oder sich ihm zu ergeben.
In dem Augenblick, in dem ein Hund dem Wild die empfindlichste Stelle aufbeißt, stürzen sich auch andere Hunde gleichzeitig auf das Wild und beißen dessen Fleisch und Fell ab. Die Hunde, die das Blut sehen, regen sich heftiger auf, beißen erbarmungslos zu und strecken unbedingt das Großwild zu Boden.
Der Phungsan-Hund bewegt sich im Vergleich mit seiner Körpermasse sehr flink und wendig. Er hat die besondere Fähigkeit, im Kampf gegen ein großes Wildtier zwischen dessen Beinen oder unter dessen Bauch durchzuschlüpfen, dabei ihm die Kehle durchzubeißen und so es auf den Boden zu werfen. Er wendet im Kampf gegen seinen Gegner auch die Vorderpfoten treffsicher an. In den Spielen mit seinem Herrn ändert er wie bei der Jagd beständig seine Haltung und bewegt sich behänd.